Zweite Chance für Golfschläger –
und ein Schnäppchenständer im Ladies Locker

Second Hand boomt. Hauptsächlich bei Textilien. Immer häufiger erhalten auch Golfschläger «ein zweites Leben». Clubs und Pros unterstützen beim Kauf von Second Hand Golf-Equipment. «Best Practice» in Sachen Second Hand finde ich aber den speziellen Kleiderständer in der Damengarderobe des Golfclub Breitenloo.

Reduce, reuse, recycle (reduzieren, wiederverwenden, recyclieren) – das 3R-Prinzip wird immer wichtiger. Abfalltrennung und Recycling sind in der Schweiz Standard. Mit dem Bewusstsein für eine nachhaltige Lebensweise wächst auch die Sparte «reuse», sprich der Handel mit Second Hand Produkten. Immer mehr Golfclubs schaffen Plattformen, auf denen Mitglieder nicht mehr gebrauchte Ausrüstung verkaufen können. 

Drehscheibe Golfclub

Der Lucerne Golf Club hat bereits vor einigen Jahren eine «Golfartikel-Börse» eingeführt. «Von Zeit zu Zeit machen wir unsere Mitglieder via Newsletter darauf aufmerksam und publizieren die angebotenen Artikel am Info-Board im Clubhaus», sagt Erich Omlin vom Sekretariat. Im Golf-Club Crans-sur-Sierre nimmt der Caddie-Master gebrauchte Golfschläger der Mitglieder entgegen, fotografiert diese und stellt sie auf der Website des Clubs zum Verkauf; Neuzugänge werden jeweils montags publiziert.

Einmal im Jahr fordert der Golfclub Gstaad-Saanenland seine Mitglieder auf, nicht mehr benutztes Equipment an Junioren weiterzugeben. «Eine Handvoll Sets bekommen wir jede Saison», erklärt Clubmanager Adrian Ruch. Im Caddyraum des Golf Club Axenstein existiert eine Sammelstelle für nicht mehr gebrauchte Clubs. «Aus dieser Sammlung haben wir acht Leihbags zusammengestellt, die wir preiswert vermieten», sagt Clubmanagerin Ursula Joss. Im Golfclub Gams-Werdenberg werden solche Schläger für Schnupperkurse eingesetzt.

Zielgruppe Kinder und Jugendliche

In der Damengarderobe des Golfclub Breitenloo hängt aussortierte Kleidung auf einem gekennzeichneten Ständer, «für 20 Franken in die Juniorenkasse darf man diese Teile mitnehmen», sagt Club Managerin Sonja Jakob. Innerhalb der Juniorensektion würden zu klein gewordene Golfschläger gegen grössere getauscht. 

Der Nachwuchs ist die wichtigste Zielgruppe für gebrauchte Golfschläger. «Kinder wachsen aus den Golfschlägern heraus und benötigen spätestens jedes zweite Jahr neue oder zumindest grössere Schläger», sagt Isabelle Gavillet vom Golf & Country Club Wallenried. Dort wünschte man sich eine nationale Plattform für den Tausch von gebrauchter Golfausrüstung.

Gebraucht kaufen und fitten lassen

Was gilt es zu beachten, wenn man Occasions-Clubs kauft oder geschenkt bekommt? Unbedingt zu einem Swiss PGA Pro damit und kontrollieren lassen, ob das Equipment zum Schwung passt. Die Griffe müssen zur Grösse der Hände passen, der Schaft in der Länge zur Körpergrösse und in der Steifigkeit zum Schwung. Griffe lassen sich mit wenig Aufwand wechseln, so dass Junioren oder Neueinsteiger günstig zu einem guten und passenden Set kommen.
 

31. Mai 2023

Swiss Seniors Open gewinnt Sponsoren dazu

Bei seiner diesjährigen Austragung kann das Swiss Seniors Open auf drei zusätzliche Sponsoren zählen: Richmond Events, Walter Künzi und Bemer engagieren sich erstmals am grössten Golfevent der Deutschschweiz. Sportlich werden derweil die Messer gewetzt: Michael Campbell hat Titelverteidiger James Kingston via Social Media den Kampf angesagt und Phillip Price, zuletzt dreimal Zweiter in Bad Ragaz, hofft, dass 2023 sein Jahr wird. 

Noch einen Monat, dann hat das Warten auf den Saisonstart auch auf der Legends Tour ein Ende. Im Mai schlagen die Ü50-Professionals in Österreich zum ersten Turnier des Jahres ab. Im Training sind die Golflegenden allerdings schon längst. Und die ersten Kampfansagen an James Kingston (Südafrika), Sieger der letztjährigen Order of Merit und Gewinner des Swiss Seniors Open 2022, wurden bereits öffentlichkeitswirksam platziert. Vor einem Monat postete Michael Campbell (Neuseeland), US Open Champion 2005, auf Social Media: «Wir kommen dich holen, James Kingston.»

Im Gespräch mit den Veranstaltern des Swiss Seniors Open, das vom 7. bis 9. Juli auf dem Parcours des Golf Club Bad Ragaz gespielt wird, gesteht nun auch Phillip Price, dass er einen klaren Plan für das diesjährige Turnier in der Schweiz hat. Nach drei zweiten Plätzen (2018, 2019 und 2022) will der Waliser in drei Monaten endlich den Kristallpokal in die klare Luft des Kurortes stemmen: «Ich brauche nur ein bisschen Glück zum richtigen Zeitpunkt, dann sollte es endlich mit einem Sieg am Swiss Seniors Open klappen.» Was er 2023 anders machen will als in den vergangenen Jahren? «Ich werde mich an meinen Plan halten, denn der hat in den vergangenen Jahren sehr gut funktioniert. Aber vielleicht werde ich heuer etwas aggressiver sein, um ein, zwei Schläge besser zu spielen.» Wo er diese beiden Schläge einsparen will, weiss Price schon: auf den Grüns. «Ich habe diesen Winter hart an meinem Putting gearbeitet, also werde ich hoffentlich ein paar Putts mehr einlochen und das wird den Unterschied machen. 2023 wird hoffentlich mein Jahr!» 

Drei weitere Sponsoren an Board

Seit 1997 ist das Swiss Seniors Open neben den Senior-Majors das wohl beliebteste Turnier im Kalender der über 50-jährigen Professionals. Möglich wurde dies nur dank langjähriger Sponsoren, namentlich das Grand Resort Bad Ragaz, das dem einzigen Event der Legends Tour in der Schweiz weiterhin als Hauptsponsor erhalten bleibt. Weitergeführt wird auch die langjährige Partnerschaft mit Supporting Golf, und die Emil Frey AG, die beim 25-Jahr-Jubiläum erstmals als Sponsor auftrat, hat ihr Engagement verlängert. Zudem ist es OK-Präsident und Turnierdirektor Ralph Polligkeit gelungen, für die Austragung im Juli 2023 gleich drei neue Sponsoren zu gewinnen und das Turnier damit auch finanziell breit abzustützen.

Richmond Events organisiert weltweit Netzworking-Plattformen in mehr als 15 verschiedenen Branchen und vermittelt erstklassige Business-to-Business-Kontakte. Vor über 30 Jahren in der Finanzindustrie entstanden, organisiert Richmond für jeden Teilnehmer ein auf seine individuellen Wünsche zugeschnittenes Programm für die Zeit der realen Veranstaltungen mit begleitenden exklusiven Konferenzen. Diese Form der Plattform bildet eine exzellente Parallele zum internationalen Spitzengolfsport.

Mit Walter Künzi zählt neu auch ein national bekannter Visionär und Sportförderer zu den Sponsoren des Swiss Seniors Open. Das Sport- und Ausbildungszentrum Dürnten – zu dem neben der Sportschule auch eine Indoor-Golfanlage, die Tennishalle Dürnten sowie Swiss Golf Bubikon gehören – wird sich im Juli 2023 in Bad Ragaz erstmals einem grossen internationalen Publikum präsentieren.

Das Liechtensteiner Medizintechnik-Unternehmen Bemer entwickelt Geräte zur Unterstützung einer eingeschränkten Mikrozirkulation. Das Bemer Therapie Set Evo ist eine wissenschaftlich untersuchte, innovative Hightech-Lösung, die die herabgesetzte Durchblutung kleiner und kleinste Gefässe verbessern kann. Das Unternehmen ist überzeugt, dass das Turnier eine hervorragende Gelegenheit bietet, das Bewusstsein für die Bedeutung von körperlicher Gesundheit und Wohlbefinden zu schärfen. «Wir sind stolz darauf, als Sponsor der Swiss Seniors Open in Bad Ragaz zu fungieren», sagt Carsten Bartsch, CCO der Bemer Int. AG. «Unser Ziel ist es, Menschen jeden Alters dabei zu helfen, ein gesünderes und aktiveres Leben zu führen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den Organisatoren und Teilnehmern der Swiss Seniors Open dazu beizutragen, dieses Ziel zu erreichen.»

Swiss Seniors Open, Legends Tour, 7.-9. Juli 2023, GC Bad Ragaz; Eintritt frei.

12. April 2023

Merci Romandie!

Bei den ersten beiden Turnieren der LADIES for LADIES-Saison 2022 sammelten die Charity-Golferinnen im Golfpark Signal de Bougy und im Golf & Country Club Neuchâtel  insgesamt 23'700 Franken. Diese Spendengelder fliessen an die Krebsliga Schweiz, welche das Geld für frauenspezifische Projekte einsetzen wird.

Am 13. Juli wurde im Golf & Country Club Neuchâtel das zweite Turnier dieser Saison gespielt. Am Start waren 52 Charity-Golferinnen, die einen sonnig-heissen Tag auf dem malerischen Parcours genossen und dabei sicht- und hörbar viel Spass hatten. Dank der Teilnahmegebühren – der GCC Neuchâtel zeigte sich äusserst grosszügig und gab die Greenfee-Gebühren der auswärtigen Spielerinnen an die Spendenkasse weiter, Clubrestaurant-Gastgeber Loïc Gabus offerierte die Zwischenverpflegung und tischte das 3-Gang-Menü zum halben Preis auf – sowie dem fleissigen Kauf von Mulligan-Bändern und Lotterielosen durch die Golferinnen, kam eine erfreuliche Summe zusammen. Insgesamt stehen nach zwei gespielten Turnieren 23'700 Franken auf dem Spendencheck zugunsten der Krebsliga Schweiz. Mit diesem Betrag unterstützt die Krebsliga verschiedene frauenbezogene Projekte – unter anderem Forschungsprojekte zu Brust- und Eierstockkrebs sowie anderen gynäkologischen Tumoren.

Prominente Flight-Begleitung – danke Birgit!
Sportlich hatte mein Team in Signal de Bougy beim Saisonauftakt zwar keine Lorbeeren geholt, aber wir vier Ladies sind an jenem Nachmittag zu Freundinnen geworden. Diese hatten sich noch vor der Rückreise in die Deutschschweiz versprochen, auch beim zweiten Saisonturnier im Golf & Country Club Neuchâtel wieder zusammen anzutreten. Gesagt und angemeldet. Dann aber kam – wie so oft in den vergangenen 27 Monaten – ein winzigkleines Virus dazwischen. Ausgerechnet LADIES for LADIES-Botschafterin Birgit Steinegger hatte es Ende Juni erwischt. Glücklicherweise wieder gesund, aber von der Krankheit noch geschwächt, war sie aber trotzdem an den Neuenburgersee gereist, überliess ihren Platz im Team aber Kerstin Leonhard. Eine Konstellation, die für unser Team dann noch mehr Spass bedeuteten sollte: Denn Birgit verzichtete zwar aufs Mitspielen, nicht aber darauf, ihren Flight über die gesamten 18 Löcher zu begleiten – und zu fünft lacht man noch mehr als zu viert. (Wohl auch deshalb ist die Flightgrösse auf vier Personen beschränkt – wer mehr lacht, kommt nicht unbedingt schneller voran.) Im Buggy sitzend konnte Birgit ihre Kräfte schonen – auch wenn sie immer mal wieder kräftig aufs Gas trat, um unsere Bälle zu suchen oder schon zur nächsten Wasserstation vorzufahren um für die Spielerinnen die Becher zu füllen. Was für ein Service! Was für ein Charity-Einsatz, liebe Birgit.

Ein kleines Geheimnis will ich an dieser Stelle aber doch noch verraten: Birgit nutze ihr fahrerisches Können auf dem hügeligen Parcours öfters mal dafür, dem Fotografen ein Schnippchen zu schlagen und ihm die Rücklichter ihres Buggies zu zeigen. Erst an Loch 17 liess sich die Botschafterin erweichen, nicht nur zusammen mit ihren Freundinnen in die Kamera zu lächeln, sondern auch für zwei Golffotos zu posieren. Lachend schwang sie meinen pinkfarbenen Driver – und  jagte den Ball natürlich kerzengerade und lang den Fairway hinunter. Mit einem ebenfalls ausgeliehenen Putter lochte sie schliesslich aus fünf Metern souverän ein. Schade, zählte dieser Putt nicht für die Teamwertung. Da benötigten wir – einmal mehr – ein Mulligan-Band, um unseren Score zu retten.

Apropos Mulligan-Band. Von diesen wirklich praktischen «Charity-Gadgets» – die ich mir für jedes Turnier wünschte – hatte sich unser Team in Neuchâtel so viele gekauft, dass wir bei diesem Scramble für einmal «bogeyfrei» blieben. Ein perfekter Sommertag.

22. Juli 2022

Merci Valérie! Danke Birgit!

Die LADIES for LADIES Charity ist erstmals in ihrer Geschichte in der Romandie in die Saison gestartet. Für treue Charity-Golferinnen aus der Deutschschweiz eine willkommene Gelegenheit, den hoch über dem Genfersee gelegenen Golfpark Signal de Bougy mit seinen grossartigen und aus Biodiversitätssicht äusserst wertvollen Hecken kennenzulernen. Mein persönliches Highlight: Die vergnügliche Runde mit der rasanten Birgit Steinegger.

Bei sommerlichen Temperaturen startete die Charityturnierserie LADIES for LADIES am 8. Juni im Golfpark Signal de Bougy erfolgreich in ihre achte Saison. Eine Premiere in der mittlerweile achtjährigen Geschichte der Charity, denn erstmals fand dieser Saisonauftakt in der Romandie statt. Über 40 Golferinnen (vorwiegend) aus der französischsprachigen Schweiz standen hoch über dem Genfersee im Einsatz – unter ihnen auch LADIES for LADIES-Botschafterin Birgit Steinegger.

Ich durfte beim Saisonauftakt mit der Schauspielerin und Comedian im Flight auf die Runde gehen – zusammen mit der bezaubernden Micheline Gatschet und der toughen Emil-Frey-Lady Marianne Schumacher waren wir zwar nicht das erfolgreichste Quartett auf dem Platz, hatten aber definitiv viel Spass! Und wir durften für gute Schläge auch immer mal wieder Lob von «Frau Iseli» oder «Frau Schruppatelli» entgegennehmen. Sportlich, fröhlich und kameradschaftlich gings über den Platz, Birgit drivte uns (jüngere) Teamkolleginnen öfters aus und brach mit ihrem Buggy wohl mehr als einmal den Temporekord auf dieser Anlage. Einige (grössere) Regentropfen auf den Back Nine konnten weder der Laune etwas anhaben, noch Birgit Steinegger davon abhalten, beim abendlichen Flying Dinner im Clubhaus als Glücksfee zu amten und die Tombolapreise an die Frau zu bringen.

Assya Gendre macht Mut
LADIES for LADIES vermittelt bei seinen Charity-Turnieren jeweils auch wichtige Informationen zum Thema «Frau & Krebs». Die neue LADIES-for-LADIES-Chefin, Valérie Andrey hatte für ihre Premiere eine in der Romandie bestens bekannte Gast Speakerin geladen. Die 45-jährige Assya Gendre erzählte in Signal de Bougy aus ihrem Leben – von der Brustkrebsdiagnose im November 2020, von der Unterstützung durch ihre Familie und ihre Tochter und wie sie mit einer positiven Einstellung auch schwierige Momente meisterte. Zudem verriet sie den Zuhörerinnen, was ihr geholfen hat, durchzuhalten.

Als Naturgewalt hat Assya die Fähigkeit, das Glas immer halbvoll zu sehen. Sie hat gelernt loszulassen, geduldig zu sein und den Moment zu leben. Sie sucht das Positive in dem, was ihr widerfährt – und ihr Blick auf das Leben hat sich verändert. Sie konfrontiert sich mit sich selbst und hat beschlossen, dass das, was ihr passiert, sich nicht mehr wiederholen wird. Sie lebt nicht die Krankheit, sondern erlebt die Veränderung, die sie in ihrem zukünftigen Leben begleiten wird. 

Sie teilt ihre Geschichte auf verschiedenen Plattformen, wie Instagram mieux_vivre_mon_cancerdusein und in Podcasts wie RTS. Sie gründete La Cassya (https://lacassya.ch/), eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Yverdon-les-Bains (Waadt). In Anbetracht der Mühsal einer Krebsbehandlung, von der inder Schweiz leider jeder Dritte betroffen ist, hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Krebs zu unterstützen, indem er ihnen angepasste Wellness-Behandlungen sowie Freizeitaktivitäten empfiehlt und diese finanziert. Ziel ist es, diese Auszeit vom Leben so angenehm wie möglich zu gestalten und den kranken Menschen vor Isolation und Stigmatisierung zu bewahren.Assya Gendre lebt nicht die Krankheit, sondern erlebt die Veränderung, die sie in ihrem zukünftigen Leben begleiten wird. Das macht auch anderen Krebsbetroffenen Mut.

9. Juni 2022