Am Montag wurde das «Park Hotel» in Vitznau vom Gourmetführer GaultMillau als «Hotel des Jahres 2014» ausgezeichnet. Wer bei dieser Preisverleihung dabei gewesen ist und direkt am Ufer des Vierwaldstättersees lunchen durfte, fragte sich mit Fug und Recht: Warum bloss donnern Abertausende auf der Gotthard-Autobahn in Richtung Süden und lassen dabei dieses wunderbare Fleckchen Erde links liegen?
Nun ja, zugegeben, Ferien im «Park Hotel» Vitznau sind auch eine Budgetfrage. Ab 700 Franken aufwärts kostet die Nacht, dafür wird einiges geboten: 300 Millionen Franken hat sich «Park Hotel»-Besitzer Peter Pühringer, ein Wiener Unternehmer und Visionär, den Umbau kosten lassen. Das Ergebnis: 47 grosszügig geschnittene, individuell gestaltete Suiten. Zwei Küchenchefs der Extraklasse für drei Restaurants. Ein Weinkeller mit 32’000 Flaschen im Wert von 26 Millionen Franken. Die Klinik Cereneo für Neurorehabilitation. Und auf der Penthouse-Etage das Family Office der Pühringer Gruppe.
Wer über das nötige Kleingeld verfügt, sollte sich das mal genauer anschauen – und den Aufenthalt am Vierwaldstättersee gleich mit einer Innerschweiz-Golf-Tour verbinden – mit dem Lucerne Golf Club liegt einer der ältesten und renommiertesten Clubs der Schweiz in relativer Nähe und auch bis zum GC Küssnacht (Vorsicht: etwas energieraubender!) ist’s nicht weit.
Was meinen lieben Golf-Kollegen und GaultMillau-Chefredaktor Urs Heller in Vitznau aber besonders ins Schwärmen versetzt, ist die Kochkunst der Chefs am «Park Hotel»-Herd: «Das Hotel leistet sich gleich zwei überdurchschnittliche Köche. Nenad Mlinarevic hat im Restaurant ‹Focus› unübersehbar die ‹Lizenz zum Punkten›, holt sich mit seiner sehr eigenständigen, aufwendigen Küche und möglichst vielen Produkten aus der Region neu die Note 17. Executive Chef Christian Nickel kocht vorwiegend im ‹Prisma›. Er lässt sich jeden Monat von einem anderen Land beeinflussen und überzeugt mit viel Leidenschaft und Präzision. Auch er klettert im GaultMillau-Ranking höher: Note 16.»
Der GaultMillau-Lunch am Montag auf der Seeterrasse hat qualitativ und punkto Kreativität mehr als überzeugt, nach einer anstrengenden Golfrunde würde ich aber zu mindestens fünf Gängen raten.
29. August 2014